Vortrag von Bernd Meyer
auf der "One Taste"-Konferenz, INTEGRA Bildungszentrum

Die Prä/Trans-Verwechslung bei spirituellen Entscheidungen


Abstract:
Aus einer integralen Perspektive lassen sich mehrere Faktoren erkennen, die in Kombination zu einer problematischen Entwicklung in sprituellen Gruppen beitragen könen: Die Prä/trans-Verwechslung, die Konfusion individueller und sozialer Holons, das Erreichen unterschiedlicher Ebenen in verschiedenen Entwicklungslinien, und die Interpretation spiritueller Erfahrungen von niedrigeren Bewußtseinsebenen aus. Es werden Implikationen für die Beratung von Sektenaussteigern aufgezeigt.


Die Lehren mystischer Traditionen können auf verschiedene Weise benutzt werden, abhängig von der Art der Praxis und der Bewußtseinsebene, auf der eine Gruppe hauptsächlich agiert.

Es besteht wachsendes Interesse an Spiritualität, aber auch viel Mißtrauen, das durch problematische Gruppen verstärkt wird. Obwohl es davon sehr wenige gibt, sind sie für die Sichtweise des Mainstreams genug, um die potentielle Gefahr von spiritueller Praxis zu bestätigen. Andererseits gibt es in vielen esoterischen Ideen so viel Irrationalität, daß es vielen Menschen besser erscheint, sich von all diesen Dingen fernzuhalten.

Was wir also benötigen, ist ein Verständnis der Verwechslungsmöglichkeiten: Die Prä/Trans-Verwechlung im allgemeinen, die verschiedenen Linien, in denen sich das Bewußtsein auf unterschiedlichen Ebenen befinden kann, und die Konfusion individueller und sozialer Holons1.

Natürlich reicht die Prä/Trans-Verwechslung nicht aus, um problematische Gruppen zu erklären. Prärationales Denken oder Fühlen ist normalerweise Teil einer problematischen Entwicklung, aber es erklärt nicht alles. Das offensichtlichste Problem in sektiererischen Gruppen ist die Art der Autorität, wie Ken Wilber sie in "Meister, Gurus, Menschenfänger" erklärt. Auch seine Beschreibung der Konfusion individueller und sozialer Holons bezieht sich auf dieses Autoritätsproblem, wie wir sehen werden.

Ein Beispiel: Jemand macht eine Einheitserfahrung auf der subtilen Ebene und ist gewohnt, von einer postkonventionellen Ebene aus zu denken, wobei die emotionale und interpersonale Entwicklung auf einer konventionellen Ebene und die moralische Entwicklung auf einer präkonventionellen Ebene ist. Diese Person wird vielleicht nach einem Weg suchen, um die spirituelle Erfahrung zu vertiefen, nach einem Lehrer suchen oder auf eine innere Stimme hören. Wenn nun der kulturelle Kontext sagt, daß wir uns, um spirituell zu sein, wieder von der Moderne zurückentwickeln müssen, und wenn Konzepte des sozialen Zusammenwirkens besagen, daß Individuen Teile (nicht nur Mitglieder, sondern wie Körperteile) einer sozialen Gruppe sein können, und wenn dann die innere Stimme sagt "Du bist Gott" - dann könnte diese Person denken und handeln, als wäre nur sie Gott und alle anderen Wesen wie Körperteile von ihr.
Wenn diese Person andererseits eine gute spirituelle und philosophische Landkarte hat, einen guten Lehrer, eine gute spirituelle Technik und vielleicht auch eine gute Therapeutin findet, dann besteht eine hohe Chance einer guten Entwicklung.
Nun suchen ja die Mitglieder einer sektiererischen Gruppe ebenfalls nach spirituellem Wachstum. Wenn sie die gleichen Ideen von Evolution haben (daß wir von der Moderne und Rationalität zurückkehren müssen) und kritiklos akzeptieren, daß sie vom Bösen befreit werden, wenn sie sich dem Guru hingeben - dann hängt es von der geistigen Gesundheit der Führungsperson ab, wie sich die Gruppe entwickelt.

Ich habe sechs Jahre lang in einer problematischen Gruppe gelebt und bin dabei, meine Erfahrungen zu analysieren. Bestimmt wäre ich nicht zu dieser Gruppe gegangen, wenn ich die Prä/trans-Verwechslung gekannt hätte. Tatsächlich war ich bezüglich Spiritualität, und dem Leben im allgemeinen, der retroromantischen Einstellung gefolgt. Zum Beispiel akzeptierte ich psychiatrische Diagnosen nicht, was leider auch dadurch bedingt war, daß spirituelle Erfahrungen bis vor kurzer Zeit zu häufig als pathologisch klassifiziert wurden. Im neuen diagnostischen Manual der American Psychiatric Association wurde jedoch die Kategorie "religiöses oder spirituelles Problem" aufgenommen, welche nicht als pathologisch betrachtet wird. Das bedeutet, daß die offizielle psychologische und psychiatrische Lehrmeinung beginnt, sich für spirituelle Themen auf differenziertere Weise zu öffnen, und daß die Wahrscheinlichkeit von Fehldiagnosen sinkt.

In der Vergangenheit war also das Problem mit der Prä/trans-Verwechslung, daß jede Art von Spiritualität vom Mainstream für potentiell gefährlich gehalten wurde. Es scheint, daß jetzt die andere Seite der Prä/trans-Verwechslung mehr Gewicht bekommt - der Elevationismus, der jede irrationale Idee als spirituell preist.

Ken Wilber schreibt in "Eros, Kosmos, Logos" über den Elevationismus:

Ist man andererseits für höhere und mystische Zustände aufgeschlossen, verwechselt aber trotzdem prä und trans, dann wird man alles Prärationale zu transrationaler Glorie erheben oder elevieren wollen, indem man zum Beispiel den infantilen primären Narzißmus als unbewußtes Schlummern in der Unio mystica auffaßt. Jung und seine Nachfolger haben häufig diesen Weg beschritten und müssen tiefe Transpersonalität und Spiritualität in lediglich undissoziierte und undifferenzierte Zustände hineinlesen, denen jegliche Integration mangelt.

Im englischen Wilber-Forum schrieb jemand von der Geschichte, in der Buddha einen Schizophrenen trifft: Buddha versucht, ihm einiges zu erklären und sagt schließlich: "..also verstehst du, du bist das ganze Universum." worauf der Schizophrene begeistert aufspringt und sagt "Endlich jemand, der mit mir einer Meinung ist. ICH_BIN_ das ganze Universum!! Genau das habe ich allen versucht zu erklären." Der Unterschied ist natürlich, daß der Buddha meint, daß das für jeden gilt, während der Schizophrene meint, das gelte nur für ihn selbst.
Dies ist das extremste Beispiel für den Unterschied zwischen spiritueller Krise und echter Transformation. Die Prä/trans-Verwechslung in ihrer klassischen Form bringt beides durcheinander, entweder indem sie Psychose zu echter Transformation erhebt, oder indem sie Erleuchtung auf Psychose reduziert. Das ist die große und einfache Prä/trans-Verwechslung, aber wie können wir sie im Hinblick auf die Beratung von ehemaligen Sektenmitgliedern verfeinern?

Ein wichtiger Aspekt ist, daß es Unterschiede in der Entwicklung verschiedener Linien geben kann. Eine Person oder Gruppe kann sich gleichzeitig auf verschiedenen Bewußtseinsebenen befinden, z.B. in der kognitiven Linie auf einem höherem Niveau als in der interpersonalen und der moralischen Entwicklungslinie.

Wenn sich die moralische Linie auf einer niedrigen Ebene befindet, besteht natürlich eine größere Wahrscheinlichkeit einer problematischen Entwicklung.

Nochmals das Beispiel: Eine Person denkt auf einem postrationalen (sagen wir, grünen) Niveau, befindet sich aber zugleich z.B. auf der interpersonalen und moralischen Linie auf der roten Ebene, und sie glaubt, daß wir, um uns spirituell zu entwickeln, zu präpersonalen Ebenen zurückkehren müssen. Vielleicht hat sie eine subtile Erfahrung der Einheit mit Gott gemacht. Dann könnte sie denken, daß nur sie allein Gott ist, und manche Menschen werden das vielleicht glauben. Sie bilden eine kleine Gruppe und versuchen, sich von der Rationalität zu befreien, indem sie auf präpersonale Ebenen regredieren und dort nach dem Paradies suchen. Sie könnten auf der Purpur-Mem landen und glauben, daß die Führungsperson Gott ist und die Gruppenmitglieder ihre Engel oder Marionetten.

Hier können wir die Konfusion individueller und sozialer Holons erkennen, die mit der Art von Autorität in einer Gruppe zu tun hat. Dies ist der offensichtlichste Aspekt von problematischer Entwicklung. Wenn nur eine Person Gott ist, müssen die anderen ihre Marionetten sein, oder sie sollten zumindest versuchen, es zu sein.

Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Quadranten.

Fred Kofman schreibt in seinem Artikel “Holons, Haufen und Artefakte" über die Konfusion individueller und sozialer Holons:

Ein (ganzes) soziales Holon ist keine Senior-"Evolution", welche die Individuen transzendiert und beinhaltet die zu ihr gehören. Ein Gruppe transzendiert und beinhaltet nicht ihre Mitglieder (sie transzendiert und beinhaltet ihre junior-Holons, ihre Vorläufer und "Primitive"). Von der rechtsseitigen Perspektive aus betrachtet ist die Gruppe ein "Behälter" von Typen individueller Einheiten, deren Teile ihre Mitglieder sind; von der linksseitigen Perspektive aus betrachtet ist eine Gruppe ein intersubjektiver Raum gemeinsamer Bedeutung, welchen seine Mitglieder sich teilen. Doch die Gruppe ist nicht (von welcher Perspektive auch immer) ein progressiver Fortschritt in einer Holarchie von Individuen, weil individuelle und soziale Holons keine niederen und höheren Ebenen in der gleichen Hierarchie darstellen. Sie sind korrelierende Aspekte eines jeden Holons auf jeder Ebene der Hierarchie. Ein individuelles Holon ist ein Mitglied eines sozialen Holon, und kein konstitutives Element, und keine Komponente.

Es ist ein Unterschied, ob man ein teilnehmendes Mitglied einer Gesellschaft ist, oder eine austauschbare Komponente in einem System. Ohne diese Unterscheidung gibt keine Möglichkeit, den Weg zu totalitären Systemen zu stoppen. Die Gruppe ist ein holarchischer Senior der Junior-Ebenen intersubjektiver Regeln und Bedeutungen, welche die Verhaltensweisen und Interaktionen seiner Mitglieder steuert. Eine pluralistisch-demokratische Republik z.B. (orange-grün) ist "über" (in bezug auf die Entwicklungsholarchie) einer Theokratie (blue) in dem Sinn, dass die Republik die sozialen Formen der Theokratie transzendiert und beinhaltet.


Bezüglich der Quadranten möchte ich hinzufügen, daß ein Hauptthema in der Entwicklung jeder Gruppe, ob spirituell oder nicht, natürlich die Ausgewogenheit individueller und sozialer Bedürfnisse oder von Zugehörigkeit und Autonomie ist. In der modernen und postmodernen Gesellschaft werden die spirituellen Bedürfnisse hauptsächlich auf individueller Basis erreicht. Besonders in Deutschland ist die soziale Entfremdung ein Problem. Außerdem weckt Kollektivismus in Verbindung mit prärationaler Spiritualität und charismatischen Führungspersönlichkeiten Erinnerungen an die Nazi-Zeiten. Deshalb ist die ältere Generation besonders vorsichtig.

Wie beeinflussen Ideen und Wertsysteme ( die inneren Quadranten) die Gruppenstruktur (äußere Quadranten)? Wie in allen kollektiven Bereichen wird eine egozentrische Bewußtseinsebene zu einer geschlossenen Gruppenstruktur führen und umgekehrt.

Nun hatten wir Quadranten, Ebenen und Linien. Bezüglich der Stadien müssen wir beachten, daß es möglich ist, Zustände höheren Bewußtseins zu erfahren, diese aber später von der Ebene aus interpretiert werden, auf der unser Schwerpunkt liegt. Das heißt, daß nicht nur Lehren mystischer Traditionen, sondern auch authentische mystische Erfahrungen selbst auf unterschiedliche Art interpretiert werden. Also können wir sagen, daß ein falscher Guru nicht unbedingt ein reiner Betrüger ist, der nur aus Berechnung handelt. Dies kann ein Teil seines Handelns sein, aber ich denke, daß ihm niemand glauben würde, wenn er keinerlei eigene Erfahrung hätte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Themas ist, daß es auf jeder Bewußtseinsebene eine kleine Prä/trans-Verwechslung geben kann.

Auf der Primärschicht werden die jeweils benachbarten Ebenen als die schlimmsten angesehen. Z.B. ist aus der Sicht des blauen Mem das rote schlecht, aber auch das orange, und beide können verwechselt werden. Von der orangen Bewußtseinsebene aus gesehen, werden höhere Ebenen oft mit dem blauen Mem,
das als das schlimmste erscheint, verwechselt. Vom grünen Mem aus gesehen wird das orange abgelehnt, und wenn auf dem gelben Mem das orange wieder integriert wird, kann es für das orange Mem selbst gehalten werden.

So scheint manchmal aus dem Blickwinkel der vorherigen Ebene jemand, der oder die eine Weltsicht losläßt und zur nächst höheren Ebene wächst, zu der schlechten Weltsicht zurückzukehren, die vor/unter der soeben verlassenen Ebene liegt. Wenn jemand von blau nach orange wächst, wird er oder sie autonomer, was als Anzeichen der roten Ebene verstanden werden kann. (Und wenn es mit der Veränderung Schwierigkeiten gibt - was wahrscheinlich ist, da diese Person jetzt Blau ablehnt - dann könnten
vielleicht tatsächlich rote Emotionen entstehen und weitere Prä/trans-Konfusion verursachen).
Und wenn eine Person von der orangen zur grünen Ebene aufsteigt, sieht sie Orange als die schlimmste Kraft der Welt an, und aus der Sicht von Orange wird sie ein Verräter sein und so erscheinen, als wäre sie auf z.B. auf der roten Ebene (was manchmal teilweise stimmt).
Und ähnlich, wenn jemand den Quantensprung zur Sekundärschicht macht, sehen Menschen der grünen Ebene einen Verräter, der das böse Orange und Blau integriert.

Ich glaube, diese "kleine Prä/trans-Verwechslung" auf jeder Ebene ist sehr wichtig, um die unterschiedlichen Ansätze zu verstehen, die es für die Beratung von ehemaligen Sektenmitgliedern gibt.
Kirchliche Berater dürften sich auf der blauen Mem befinden, säkulare Berater handeln von der orangen/rationalen Ebene aus, und multikulturelle Experten befinden sich auf dem grünen Mem und bieten normalerweise keine Beratung, sondern Information an, wobei sie keinerlei Bewertung vornehmen möchten. In der Realität gibt es natürlich Kombinationen und Kooperationen dieser Sichtweisen und ihrer Vertreter.

Was sind nun die Bedürfnisse von ehemaligen Sektenmitgliedern? Als erstes benötigen sie Orientierung, sagen wir: ein integrales Konzept oder eine integrale Landkarte, um zu verstehen, was mit ihnen geschah und wie sie ihre Bedürfnisse nach Spiritualität und Kommunion erfüllen können, ohne wieder betrogen zu werden. Zuerst brauchen sie etwas für die kognitive Linie, und
wie immer können dann die emotionale, interpersonale und moralische Linie folgen. Also brauchen sie als erstes eine gute Landkarte des Bewußtseins, und dann vielleicht, je nach ihrer persönlichen Situation und Geschichte, eine integrale Therapie.

Sie müssen z.B. verstehen, daß es in einer abgeschlossenen Gruppe nicht viel Mitgefühl geben kann, weil sie aus einer mehr oder weniger egozentrischen Bewußtseinsebene handelt. Mein Lieblingszitat von Ken Wilber ist: „Each succeeding stage involves an increase in perspectivism and thus an increase in the capacity for mutual care and compassion.“

Beratungsmethoden sollten Weltsichten ansprechen, und das tun sie auch. Die Kirchen haben Weltanschauungsbeauftragte, die vor einem christlichen Hintergrund für religiöses Interesse offen sind. Sie sprechen die Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Religion an. Die Evangelische Kirche und einige ihrer Sektenexperten beginnen, sich für transpersonale Themen und das Werk von Ken Wilber zu öffnen.
Es gibt säkulare Sektenexperten, die das Bedürfnis nach Autonomie als das Recht, keine Religion zu haben, ansprechen. Sie treten für die persönliche Freiheit ein. Z.B. ist die American Family Foundation (AFF) skeptisch gegenüber jeglicher Spiritualität, aber "Spiritual Choices" (dt. "Meister, Gurus, Menschenfänger") von Wilber/Ecker/Anthony ist auf ihrer Liste der Buchempfehlungen und hat dort eine positive Rezension bekommen.
Und es gibt multikulturelle Experten, die das Bedürfnis nach Autonomie als das Recht ansprechen, jede gewünschte Religion zu haben. Sie treten für Religionsfreiheit ein und nehmen religiöse Minderheiten in Schutz, und das ist sehr nobel und wichtig. Was sie nicht mögen, ist, Bewertungen vorzunehmen, nur in extremen Fällen. Sie haben viel Information über Neue Religiöse Bewegungen und versuchen, sie von einem nicht bewertenden Standpunkt aus anzubieten.

Alle diese Ansätze sind teilweise richtig. Warum sie also nicht in einen integralen Ansatz integrieren?
Wenn multikulturelle Experten lernen, daß Bewertung nicht "böse" ist, sondern notwendig, um spirituelle Krisen von echter Transformation zu unterscheiden, könnten sie den Quantensprung zur Sekundärschicht machen.

Das grüne Mem mag keine Hierarchien. Aber es gibt einen Unterschiede zwischen Herrschaftshierarchien und Entwicklungshierarchien. Wenn ich Argumente der Prä/trans-Verwechslung vorbrachte, mochten dies einige Menschen des grünen Mems nicht, weil es wie eine Wertung von hohen vs. niedrigen Bewußtseinsebenen aussieht. (Und teilweise ist es eine Bewertung.) Es scheint, daß sie nicht einmal Entwicklungshierarchien mögen. Aber die andere Art von Hierarchien ist die der Macht, und das grüne Mem ist das letzte, das eine Gruppe, die mit totalitärer Unterdrückung arbeitet, in Schutz nehmen sollte.

Wie wir gesehen haben, wird auf jeder Bewußtseinsebene die vorherige Ebene als schlecht angesehen. Vom grünen Mem aus gesehen muß Orange (und Blau) abgelehnt werden. Wer zur Sekundärschicht weiterwächst, beginnt die Rationalität (und auch die konventionelle Weltsicht) wieder zu integrieren. Also sollte die Beratung von ehemaligen Sektenmitgliedern idealerweise aus der Sicht der Sekundärschicht kommen und die Bedürfnisse ansprechen, die im Moment vorhanden sind. Das kann das Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit sein (blau), die Wiedergewinnung von orangener Rationalität und dann grüne Toleranz. Es ist natürlich sehr wichtig, sie dazu zu ermuntern, ihre spirituelle Suche wiederaufzunehmen und
mit Hilfe einer integralen spirituellen Landkarte einen Lehrer oder eine Technik ihrer Wahl zu finden, wenn sie das möchten.



1 Anmerkung: Die hier verwendeten Konzepte sind in www.worldofkenwilber.com erklärt, auch Spiral Dynamics (Meme, Farben). Dort befindet sich auch der Artikel von Fred Kofman.
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